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Rezension: #Alfred_Hitchcock-Sämtliche Filme-Herausgeber: Paul Duncan- TASCHEN

Dieses reich bebilderte Buch zeichnet im Rahmen von drei Kapiteln das Leben des britischen Filmregisseurs Alfred Hitchcock (1899- 1980) nach. Die Lebensbetrachtung ist in nachstehende Kapitel unterteilt, als da sind: 

1899-1939- Das junge Genie 
1940-1954- Der Typ, der dein Vertrauen in dieses lausige Geschäft wieder herstellt 
1954-1980-Ein wahrer Meister 

Diesen drei Kapiteln ist eine mehrseitige Einleitung vorangestellt worden. Sie trägt den Titel "Die Angst vorm Fallen". Hier erfährt man, dass Hitchcock beim Blick auf technische Aspekte seiner Arbeit sich als wahrer Künstler zeigt und als Meister, der sein Handwerk beherrscht. In seinen Interviews soll er wenig über seine persönlichen Interessen oder religiösen und politischen Ansichten geäußert haben. Je nach Rolle präsentierte er unterschiedliche Facetten seiner Persönlichkeit, über die man im vorliegenden Buch Näheres erfährt. Obschon er mit einer beschränkten Palette von Emotionen arbeitete, gelang es ihm, sein Filmhandwerk wie nur wenige vor ihm zu meistern. 

Sein Thema sei der #Suspense gewesen. Dessen Funktionsweise erklärte er wie folgt: "Wenn man eine Bombe zündet, erlebt das Publikum einen 10- Sekunden-Schock. Doch wenn das Publikum weiß, dass die Bombe gelegt ist, kann man diesen Suspense aufbauen und sie fünf Minuten lang im Zustand der Erwartung halten." 

Hitchcock sei der beste Architekt der Angst gewesen, den das Kino jemals gesehen habe, liest man und weiß, dass es stimmt, wenn man Filme von ihm gesehen hat. Seine Filme zeigen schwindelerregende Situationen und wahnsinnige Charaktere, die sehr deutlich gezeichnet sind. 

Der Meister spielte gerne mit den Konventionen des Thrillers und habe sich darauf verstanden, klare dynamische Bilder für die zweidimensionale Leinwand zu komponieren als auch anspruchsvolle und genaue Muster der visuellen Motive zu entwerfen. 

Hitchcocks Stärke als Filmemacher habe darin bestanden, seine eigenen unbewussten Ängste und Wünsche bildlich umzusetzen und sie als Wachalbträume auf die Leinwand zu projizieren. 

Der biografische Teil des Buches enthält neben einem spannend zu lesenden Text viele Fotos, auch Zitate von Alfred Hitchcock. Dieses Mix hinterlässt einen bleibenden Eindruck im Hinblick auf die fokussierte Person und erweist sich als Schlüssel für die 53 Hitchcock –Filme, die dann auf 445 Seiten präsentiert werden, untergliedert in die Zeiträume 

1925-1939
1940-1954
1954-1976 

Neben tollen Filmaufnahmen erhält man zu jedem einzelnen Film die genauen Daten, wo und wann der Film produziert wurde, wie viel Minuten er dauert, wer das Drehbuch verfasst hat, wer für Kamera, Schnitt und Musik verantwortlich war, wer für die Produktion und welche Darsteller die einzelnen Rollen spielten. Ein Filmplakat wird immer gezeigt und man wird ausführlich mit den einzelnen Filmen inhaltlich vertraut gemacht.  Auf diese Weise erfährt man, was in den jeweiligen Filmen typisch Hitchcock ist. 

In speziellen Rubriken liest man mehr über einzelne Schauspieler, Drehbuchautoren, Filmkomponisten etc.

Wie hervorragend die einzelnen Filme beschrieben sind, habe ich heute an "Spellbound" nachvollzogen. Hier sind die Hauptdarsteller Ingrid Bergmann (Dr. Constance Petersen) und Gregory Peck (John Ballantyne). Die Musik dieses tollen Films stammt von Miklós Rósza. 

Zu den innovativen Aspekten dieses Films zählt "Dalis Traumsequenz", die im Buch  näher erläutert wird und die ungewöhnliche Musik des Komponisten Miklós Rósza, für die er mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. 

Es handelt sich bei "Spellbound" übrigens um den ersten Film Hollywoods über Psychoanalyse und eine bahnbrechende Darstellung einer berufstätigen Frau. 

Alles in allem ist "Alfred Hitchcock- Sämtliche Filme" ein großartiges Werk und ein Muss für alle Liebhaber von Hitchcock-Filmen.

Maximal empfehlenswert.

Helga König

Im Fachbuchhandel erhältlich

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Alfred Hitchcock. Sämtliche Filme

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