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Rezension:La Vie en Rose (DVD)

In diesem schönen, aber sehr traurigen Film wird das Leben der Sängerin Edith Piaf (Marion Cotilard) dargestellt. Gezeigt wird deren Kindheit in bitterster Not. Piaf wächst in einem Bordell auf und zieht später mit ihrem Vater, einem Artisten, durch die Straßen von Paris, wo er seine Kunststücke vorführt. Bittend hält das Mädchen den Hut auf. Das Komödiantenkind beginnt auf besagten Straßen zu singen. Die Stimme dieser kleinen Person ist unglaublich stark, voller Kraft, vielleicht, weil sie sich durch schlimmstes Milieu durchboxen musste.

Während des gesamten Films werden Ihre Chansons gespielt. Das ist übrigens sehr beeindruckend. Von der Straße holt sie Louis Leplee (Gerard Depardieu). Sie debütiert in einer Revue von Maurice Chevalier. Zu diesem Zeitpunkt spricht sie noch die Sprache der Gosse und wirkt extrem unbürgerlich. Ihr "Legionär" öffnet die Herzen der Zuhörer und ebnet den Weg zum Erfolg. Sie verändert ihr Äußeres, auch das ist im Film hervorragend dargestellt. Nun wirkt sie sehr attraktiv, ihr Habitus aber lässt erkennen, dass sie unendlich zerrissen ist. Bei Bühnenauftritten ist sie stets sehr aufgeregt, exzentrisch. Der Tross um sie herum muss sie oft wie ein Kind beruhigen.

Piaf wird im Film tatsächlich ein bisschen wie ein Kind, das man beschützen muss, gezeigt und so kommt man in der filmischen Darstellung der Realität ganz nahe. Es geht nicht um ihre Kleinwüchsigkeit, sondern um die Fehlentwicklungen in ihrer Persönlichkeit, aufgrund ihrer schrecklichen Kindheit. Diese Frau hatte keine Gelegenheit zu reifen. Genau das wird im Film herausgearbeitet. Die Sängerin liebt die Liebe. Das macht die Piaf ungeheuer sympathisch und sie ist verzweifelt als ihre große Liebe, ein verheirateter Boxer, bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kommt.

Ihr bleibt die Musik und sie verausgabt sich beim Singen immer mehr. Ihre gewaltige, tragisch angehauchte Stimme begeistert ihre Zuhörer mit Liedern wie "La vie en rose" oder "Mylord". Piaf gönnt sich keine Ruhe, pumpt sich geradezu selbstmörderisch körperlich aus und stirbt früh. Zwischen den einzelnen Filmsequenzen wird immer wieder das frühe Ende der Sängerin eingeblendet. Sie wurde nur 48 Jahre alt! Das Leben auf der Straße in frühster Kindheit hatte Rheuma zur Folge. Im Film wirkt Edith Piaf zum Schluss wie eine Greisin. Ihre Lieder sind für die Ewigkeit. Sie sind und bleiben der musikalische Ausdruck der Stadt der Liebe. Diese Chansons sind gewissermaßen das Synonym für Paris.


Die Bild- und die Tonqualität sind bestens.

Empfehlenswert.

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