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Rezension: Jenseits von Afrika

Der Film „Jenseits von Afrika“ beruht auf dem gleichnamigen autobiografischen Roman von Karen Blixen. Regisseur ist der von mir sehr geschätzte Sydney Pollack. Handlungsorte sind Dänemark und Kenia. Die Handlungszeit erstreckt sich auf den Zeitraum von 1913-1931.

Der Film beginnt mit einer Szene auf einem Sommerfest in Dänemark. Karen (Meryl Streep) wurde gerade von ihrem Geliebten verlassen und unterhält sich mit ihrem besten Freund Baron Bror von Blixen – Finecke (Klaus Maria Brandauer)- er ist der Bruder ihres Geliebten - über diesen Umstand. Karen kommt aus sehr wohlhabendem, allerdings nicht adeligem Hause. Ihr Freund Bror ist adelig, aber gänzlich verarmt, weil er ein Lebemann ist. Karen bietet ihm die Ehe mit ihr an, um nicht als sitzengelassenes Mädchen zu gelten. Sie macht ihrem Freund klar, dass beide einen Vorteil von der Eheschließung haben werden. Der charmante, leicht ironische Blixen sagt zu und willigt auch ein, mit Karen gemeinsam in Afrika zu leben.


In Afrika möchte Karen eine Molkerei eröffnen, doch als sie dort ankommt, hat Blixen das dafür vorgesehene Geld in Kaffeepflanzen investiert. Auf dem Weg zu ihrem neuen Zuhause lernt sie den Großwildjäger Denys Finch Hatton (Robert Redford) kennen, der in ihrem späteren Leben eine wichtige Rolle spielen wird. Denys und Karen mögen sich auf Anhieb.


Karen ist mit ihrem gesamten Hausstand nach Kenia gereist, ihrem kostbaren Silber und Porzellan, ihren dänischen Möbeln und der Art von Gemütlichkeit, die fast ein wenig unpassend in der neuen Umgebung wirkt. Wie unnötig all die Habe ist, bemerkt Karen erst viel später.


Ihr erster Eindruck in Afrika ist ein eher ärgerlicher: ihr wird der Zugang in einem europäischen Club verwehrt als sie nach Blixen sucht. Die kolonialen Strukturen lassen ein Frauenbild, wie es Karen in Afrika leben wird, nicht zu. Sie heiratet in Kenia ihren Freund Bror, der nicht daran denkt, ihr beim Aufbau der Plantage zu helfen, sondern stattdessen auf Großwildjagd geht und sich des Weiteren als Schürzenjäger auslebt.


Zwischenzeitlich kümmert sich Karen um den Aufbau der Kaffeeplantage. Denys, von dem sie weiß, dass er ebenso gerne wie sie liest und dessen Freund besuchen sie in ihrer dänischen Idylle im kenianischen Hochland. Sie verbringen einen Abend dort und erzählen einander hübsche, fantasievolle Geschichten. Zwischen Karen und Denys funkt es, aber Karen verbirgt zunächst ihre Gefühle, weil sie ihrem Mann eine treue Ehefrau sein möchte.


Als Karen an Syphilis erkrankt- sie hat sich bei ihrem Ehemann infiziert -und für lange Zeit zur Behandlung nach Dänemark zurückkehrt, trennt sie sich innerlich von Blixen und vollzieht, nach Kenia zurückgekehrt, auch die Trennung von Tisch und Bett. Geschieden werden die beiden erst viel später auf Wunsch von Blixen als er eine andere reiche Frau kennengelernt hat.


Nun beginnt die Liebesgeschichte zwischen Karen und dem freiheitsliebenden Denys, der diese Frau immer als gleichberechtigte Partnerin betrachtet. Er nimmt sie mit auf Safari und zeigt ihr die Schönheit des Landes.


Denys ist sehr weise, ein guter Beobachter, der ihr auch von den Massai berichtet und der Mentalität der schwarzen Kenianer, aus denen man keine Europäer machen sollte, wie er der festen Überzeugung ist.


Karen schafft es, ein gutes Einvernehmen zu einem Häuptling herzustellen, dessen Untertanen ihr beim Aufbau der Kaffeeplantage helfen. Sie bringt den alten Häuptling sogar dazu, zu akzeptieren, dass die schwarzen Kinder eine von ihr gegründete Schule besuchen. Man erlebt immer wieder den Wechsel von harter Arbeit und den Besuchen von Denys, mit dem sie mittels einem von ihm geschenkten Grammophon gemeinsam Mozart hört und eine Form von Liebe lebt, die mich immer wieder zu Tränen rührt.


Natürlich weint man auch mit Karen als nach einer besonders guten Ernte, diese durch ein Feuer zerstört wird und dies das Ende für sie in Afrika bedeutet. Dass ihr geliebter Denys dann auch noch durch einen Flugzeugabsturz ums Leben kommt, lässt den Gedanken aufkommen, dass auf dieser Frau ein Fluch liegt……


Diesen Film habe ich schon sehr oft gesehen. Er ist einer meiner Lieblingsfilme. Ich mag die schönen Aufnahmen von der kenianischen Landschaft, die gehaltvollen Dialoge, die exzellenten schauspielerischen Leistungen aller Darsteller, die gesamte Poesie des Films, die in Bildern und Worten zu Ausdruck kommt und die Liebesgeschichte zwischen Karen und Denys, die für mich zu den großen Liebespaaren der Literatur- und Filmgeschichte zählen.


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