Diese DVD enthält Eckart Tolles Vortrag in Karlsruhe vom 26.10.2010 "Leben im Jetzt-aber wie?" Es ist das erste Mal, das ich Tolle auf dem Bildschirm wahrnehmen konnte, denn bislang habe ich nur Texte von ihm gelesen oder CD`s von ihm gehört.
Seine Gestik und Mimik haben mich sehr beeindruckt, denn Tolle strahlt Liebe, Zurückhaltung, Gelassenheit sowie Sanftheit, aber auch Humor aus und damit all das, was er in seiner Büchern so nachhaltig zum Ausdruck bringt.
Der Weisheitslehrer spricht in Karlsruhe vor einem großen Publikum über die Befreiung vom Selbst, über die Leere als die Fülle des Seins und über das Leben im Jetzt.
Tolle macht zunächst auf den Raum zwischen den Worten aufmerksam, auf die Stille, die von dort ausgeht, einer Stille, der man sich bewusst werden sollte, um die Tiefe zu erkennen, die diesem Raum inne wohnt und in die man sich versenken sollte, um Transzendenz zu begreifen. Menschen, die diese Tiefe nicht wahrnehmen möchten, bleiben der Oberfläche des Lebens verhaftet, in der es nur um Dinge und das ewige Vergleichen geht. Das Ego, auch das kollektive Ego, lässt Stille nicht zu, sondern sorgt für viel Leid, weil es sich immer mit den Gestern und Morgen befasst, allerdings nie mit dem Jetzt, das es anzunehmen gilt, so wie es ist.
Menschen, die getrieben sind von der Idee besser, größer und schöner zu sein als andere, leiden und versuchen anderen Menschen Leid zuzufügen. Eine Enttäuschung folgt der anderen, solange sie nicht bereit sind, sich aus der Oberfläche des Daseins hinwegzubewegen und ihr fehlgeleitetes Selbst zu erkennen.
Menschen, die sich nur mit dem, was sie besitzen oder gemacht haben, identifizieren und nicht mit ihrem momentanen Tun, gelangen zu einem falschen, ewig vergleichen wollenden Selbst und versuchen andere klein zu reden, um ihr Ego besser herausstreichen zu können. Das jedoch führt nicht zu dem erstrebten Erfolg.
Menschen, die so gestrickt sind, sind frustriert und gestresst, lachen selten und verbauen sich die Chance weise zu werden und inneren Frieden zu erlangen.
Tolle unterstreicht, dass man sich um den Raum der Stille bemühen sollte, auch um sich der eigenen Kreativität zu öffnen. Man sollte ein Gefühl für die Lebendigkeit des Körpers und die Schönheit des Moments erlangen, sich am Moment erfreuen und zwar einfach, weil er ist.
Wer sich der Stille des inneren Raums nicht bewusst wird, kann schwer zuhören, ist zu sehr mit seinen eigenen kleinen Gedanken und daraus resultierenden Ängsten und Aggressionen befasst, als das er den großen Raum, der sich im inneren Raum spiegelt,erkennt und zu begreifen lernt, dass dieser Raum das Eigentliche darstellt, weil er sich jenseits der Vergänglichkeit der Formen befindet, weil dieser Raum die Ewigkeit ist aus der wir kommen, in die wir gehen, in der wir immer sind, aus der wir unsere Kreativität schöpfen, in der kein Platz ist für das dauerhaft enttäuschte und leidende, den anderen Leid zufügen wollende, aufgeblähte Selbst.
Der Ort der Stille ist der Ort des Jetzt, der Ort der Wahrheit, der Ort an dem wirkliches Erkennen möglich ist.
Empfehlenswert.
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