Handlung dieses faszinierenden Films des Regisseurs Werner Herzog spielt 1650 in Peru und dort in den Anden.
Thema sind die Geschehnisse während eines spanischen Expeditionszuges in den Anden auf der Suche nach dem sagenumwobenen Goldland "El Dorado".
Mit dem Begriff "El Dorado" wurde ein sagenhaftes Goldland im Innern des nördlichen Südamerikas bezeichnet. Die Sage von einem vergoldeten Mann entstand aufgrund eines Ritus der Muisca in Guatavita, Kolumbien, bei dem der Häuptling vollkommen mit Goldstaub bedeckt wurde, der dann bei einem zeremoniellen Bad in einem See wieder abgewaschen wurde. Diese Sitte, schon einige Zeit vor der Ankunft der Spanier nicht mehr ausgeführt, war Anlass zur Suche nach weiteren Goldschätzen Altamerikas, die sich vom Amazonasbecken bis in die nordamerikanischen Prärien erstreckte. Die Fabel vom Goldland "El Dorado" blieb übrigens bis ins 18. Jahrhundert lebendig.
Don Lope de Aguirre (Klaus Kinski) wiegelt gleich zu Beginn der Filmhandlung die Soldaten eines Stosstrupps des besagten Expeditionszuges gegen dessen Anführer auf.
Dieser möchte aufgrund der Gefahren zurückkehren zu Pizarro, dem Anführer der Expedition. Aguirre will sich stattdessen von der spanischen Krone lossagen und unabhängig von ihr El Dorado erobern.
Am Zug durch die grüne Hölle nehmen auch zwei Frauen teil: die Verlobte des Anführers und die Tochter Aguirres.
Da der Weg durch den Urwald voller Gefahren steckt, versucht man mit einem Floß das gelobte Land zu erreichen.
Aguirre schafft es die Soldaten hinter sich zu scharen, indem er ihnen sagenhaften Reichtum verspricht und bewegt sie so dazu, mit ihm das Abenteuer mit ungewissem Ausgang zu begehen.
Ein Scheingericht verurteilt den ehemaligen Anführer zum Tode. Das Urteil wird schließlich mit Verzögerung vollstreckt. Nunmehr hindern Aguirre "nur" noch die vielen Gefahren der Wildnis und nicht zuletzt die überall lauernden, kannibalischen Indianer am glücklichen Ausgang seines Abenteuers.
Jetzt müssen sich alle dem Machtrausch Aguirres unterordnen. Für ihn bedeutet Reichtum mehr als Gold, für ihn bedeutet Reichtum in erster Linie Macht und Ruhm.
Aguirre besitzt alle negativen Eigenschaften eines Konquistadors.
Er ist größenwahnsinnig, machthungrig und habgierig. Kinski schafft es diese Eigenschaften nicht nur sprachlich, sondern auch mimisch hervorragend umzusetzen.
Gezeigt werden zudem anhand des bigotten Verhaltens eines Paters, die indifferente Haltung der katholischen Kirche während der Eroberung Südamerikas und die Brutalität bei der Christianisierung der Indianer.
Gezeigt wird die Menschenverachtung der Spanier gegenüber der Indianern und auch den Schwarzen.
Dass der blonde Kinski die Rolle des brutalsten Spaniers mimt und dabei die Herrenmensch- Attitüde extrem visualisiert, erinnert sofort daran, dass gerade die blonde Herrenmensch-Attitüde im letzten Jahrhundert fünfzig Millionen Tote zum Ergebnis hatte.
Größenwahn, Machthunger und Habgier sind von je her die Geisel des Menschheit, die nie etwas anderes als Leid und verbrannte Erde hervorbrachte.
Herzog lässt den Zuschauer in die Natur am Amazonas - Gebietes eintauchen. Es wird wenig gesprochen in diesem Film, stattdessen hört man die Geräusche des Urwaldes, sieht die Strömung des Amazonas, ahnt die Gefahren, die man beinahe mitzuerleben glaubt.
Wie groß muss die Habgier gewesen sein, dass man sich all der Gefahren aussetzte?
Die Ton- und Bildqualität sind o.k.
Ein empfehlenswerter Film!
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