Den vorliegenden preisgekrönten Film des Regisseurs Patrice Leconte habe ich vor Jahren im Kino gesehen und jetzt bei Amazon gekauft. Meine Erinnerung hat mich nicht getrogen, denn "Ridicule - von der Lächerlichkeit des Scheins" ist tatsächlich ein sehr aussagekräftiger Film im Hinblick auf die Gepflogenheiten am französischen Hof unmittelbar vor der Revolution von 1789, ist eine Mahnung, wenn man so will.
Die Prachtentfaltung und der Müßiggang dort sind die Ursache, dass das Land ausblutet und die sozialen Missstände unerträglich in ihrem Ausmaß sind. Auf dem Gebiet des jungen Adeligen Ponceludon (Charles Berling) sterben die Menschen wie Fliegen an Sumpffieber. Tag für Tag stehen die Leute im Morast und fangen mit bloßen Händen Fische, um sich zu ernähren. Alte und kleine Kinder werden von dieser totbringenden Arbeit nicht verschont.
Ponceludon erhofft sich Hilfe vom König, denn er möchte die Sümpfe trockenlegen. Dazu braucht er staatliche Mittel. Bei Hofe allerdings muss er feststellen, dass er zu Louis XVI. nicht einfach Zugang erhält, denn eine Schar exaltierter, eigenütziger Höflinge versperrt ihm, wie ein Schutzwall den Weg.
Im Arzt Bellegarde (Jean Rochfort) findet er Beistand. Dieser macht ihm klar, dass Schlagfertigkeit ein Türöffner in den Dunstkreis des Königs sei. Er müsse durch diese brillieren und amüsieren, um so eine Lücke zu finden und Zugang zum König zu erhalten.
Der Hof sperrt sich zunächst, was Ponceludon Anliegen betrifft, denn das Trockenlegen der Sümpfe kostet Geld. Die Schranzen von Versailles benötigen alle staatlichen Mittel für sich selbst, sodass für die eigentlichen Aufgaben des Staates kein Geld mehr bleibt.
Ponceludon, der eine spitze Zunge besitzt und überaus intelligent ist, besticht durch seine Schlagfertigkeit und verschafft sich auf diese Weise Respekt bei den Höflingen und ungewollt viel Neid, besonders den Neid eines verkommenen Pfaffen, der lästerlich und korrupt, Ponceludon schaden möchte, nicht zuletzt auch, weil dessen Gönnerin, Madame de Blayac (Fanny Ardant), eine reiche Adelige, ein Auge auf den willensstarken Menschenfreund Ponceludon geworfen hat.
Der junge Landadelige ergreift seine Chance und beginnt aus Vernunftüberlegungen ein Verhältnis mit der schönen, einflussreichen Intrigantin, obschon sein Herz der blitzgescheiten, hübschen Tochter Bellegardes Mathilde (Judith Godréche) gehört....
Die Bilderwelt dieses Films ist beeindruckend, speziell die Innenaufnahmen von Versailles. Dort spiegeln die Rokokokostüme in ihrer Absurdität die Nutzlosigkeit der Sprache der Schranzen wider. Nichts hat ein Innenleben, alles ist rein äußerlich.
Unmittelbar vor der Französischen Revolution ist die Oberflächlichkeit und Mittleidlosigkeit, die Gier und Gefräßigkeit einer kleinen Clique von Privilegierten so groß, dass sie schließlich auf der Guillotine enden.
Besonders Jean Rochefort und Fanny Ardant glänzen in ihren Rollen, die sie wirklich überzeugend spielen.
Ein Film, der nachdenklich macht. Kommentar: Die Zeiten mögen sich ändern, die Menschen offenbar nie.
Die Bild und Tonqualität sind bestens.
Bild: Widescreen 16:9/PAL
Zeit: CA. 100 Minuten
Ton: Deutsch DD 5.1/2.0 .Französisch DD 2.0
Bonus: Trailer, Bilder/Artworkgalerie, Interview, Kinoaushangfotos, Making OF U.V.M.
Empfehlenswert.
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