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Rezension:Der Loulou - Edition Cinema Francais Nr. 24 (Mediabook) (DVD)

Dieser Film der Edition Cinema Francais stammt aus dem Jahre 1980. Der Hauptdarsteller Gérard Depardieu war noch jung und sah hinreißend sexy aus. Insofern war er die Idealbesetzung für den charmanten Herumtreiber Louis. Depardieu meint im Hinblick auf die Arbeitsweise des Regisseurs Maurice Pialat, dass dieser ein Maler sei. Der vorliegende Film gibt Depardieus Analyse Recht. Pialat ist für seinen nahezu dokumentarischen Stil seiner Spielfilme und für seine überaus schnörkellose Erzählweise bekannt, erfährt man im Begleitheft zur DVD. Genau das bestätigt dieses 100 Minuten andauernden Werk.

Nelly (Isabelle Huppert) lebt mit André (Guy Marchand), einem gutsituierten Besitzer einer Werbeagentur zusammen und arbeitet auch in dessen Firma. Wie in der ersten Szene des Films bereits deutlich wird, handelt es sich bei André um einen sehr eifersüchtigen Mann, der sich Nelly gegenüber aufgrund seiner Eifersucht bösartig und brutal verhält. Er schlägt sie in der Disco, weil er ihr unterstellt, dass sie mit Loulou geflirtet habe. Im Zuge der Auseinandersetzung verlässt André die Disco. Nelly bleibt, flirtet nun tatsächlich mit Loulou und landet mit ihm im Bett. Sie ist fasziniert von seinen Fähigkeiten als Liebhaber.

Nelly verliebt sich in den sorglosen Loulou, der keiner geregelten Arbeit nachgeht und als Kleinkrimineller sein Leben bestreitet. Sie verlässt André und damit die bürgerliche Sicherheit und begibt sich in ein Milieu, in dem andere Gesetze gelten als in ihrem bisherigen Umfeld. Nelly verzichtet auf die intellektuelle und kulturelle Welt, die ihr André geboten hat, weil sie Loulou und die neue Welt mit einer Art von Freiheit in Verbindung bringt, die ihr zunächst verlockend erscheint.

Als sie schwanger wird, wird sie unsicher. Wird die Vernunft über die vermeintliche Liebe siegen?

Der Film beinhaltet sehr gute Milieustudien. Der Zeitgeist der 1970er Jahre ist unverkennbar. Untreue, Sex und Schwangerschaftsabruch sind die Hauptthemen, die in die Filmhandlung eingebracht wurden. Wer in der damaligen Zeit jung war, weiß um die scheinbare Leichtigkeit des Seins, die heute wie ein bizarrer Traum anmutet. Das Trugbild besagter Leichtigkeit wird in Pialats Film deutlich, wenn man sich diese heute mit großem Abstand anschaut.

 Im Begleitheft erfährt man übrigens auch Wissenswertes über Isabell Huppert und Guy Marchand, die ihre Rollen ebenfalls bestens ausgefüllt haben.

 Empfehlenswert.

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