Leider habe ich das Buch des berühmten Journalisten und Schriftstellers Tiziano Terzani, das die Grundlage dieses sehr berührenden Films mit philosophischem Tiefgang ist, nicht gelesen. Insofern kann ich mich bei meinen Betrachtungen nur auf den Film beziehen.
Der hochkarätige Schauspieler Bruno Ganz spielt die Rolle des schwer krebskranken 66 Jahre alten Journalisten Terzani, der sich in einem abgelegenen Haus in der Toscana auf seinen Tod vorbereitet. Er lebt dort mit seiner Frau Angela (Erika Pluhar), die er seit seiner Jugend kennt und immer noch liebt und bittet seinen Sohn Folco (Eligi Gemano), später auch seine Tochter und seine Enkelkinder, ihm auf seinem letzten Weg nahe zu sein.
Der liebevolle Vater berichtet seinem Sohn von seinem sehr abenteuerlichen journalistischen Leben, das ihn nach Asien führte, seinen Ängsten, wenn er sich an Kriegsschauplätzen aufhielt, aber auch von seiner Liebe zu Angela. Er gibt seinem Sohn die Chance, ihn in seiner gesamten Weltanschauung und in seinen philosophischen Ansichten nochmals wahrzunehmen und macht Folco klar, dass nach allem, was er erlebt und gesehen hat, begriffen habe, dass nur die Liebe die Menschen retten könne.
Während er mit seinem Sohn spricht, beobachtet er dessen Entwicklungsstand und erkennt, dass er Folco ins Leben entlassen kann. Dieser ist reif genug, um auch bei Widrigkeiten zu bestehen.
Terzani selbst blickt auf ein erfülltes Leben zurück, wie er sagt, unterzog sich in den sieben Jahren, in denen der Krebs in ihm tobte, vielen westlichen aber auch fernöstlichen Krebstherapien, lebte eine Zeitlang in einem Aschram in Indien, bis er seine Krankheit bindungslos annahm und lernte in Harmonie mit ihr zu leben.
Seine letzte Lebensphase nutzte er über den Sinn des Lebens nachzudenken, schrieb die "Briefe gegen den Krieg", unternahm noch einmal eine große Reise, bevor er sich auf sein Ende, das er als Anfang von etwas Neuem begriff, vorbereitete. In der Art, wie er sich von seiner Familie verabschiedet, bleibt kein Raum für Trauer, man fühlt, dass es kein Abschied ist für immer.
Terzani lässt alles, was ihn zu dem machte, was er als Schriftsteller und Journalist war, ohne Wehmut zurück, weil er erkennt, dass all dies auf seiner bevorstehenden Reise ihn nur belasten würde und macht das an einem sehr schönen Gleichnis von einem Marienkäfer, der dem Himalaja entgegenfliegt, deutlich, mit dem er sich eins fühlt...
Die traumhaften Landschaftsbilder, auch das Licht im Film unterstreichen die Grundgedanken des Werks, das auf Friede, Harmonie und Liebe basiert.
Im Rahmen des Bonusmaterials ist das Interview mit Tiziano Terzani, das kurz vor dessen Tode in der Toskana entstand, außerordentlich beeindruckend. Hier zeigt sich wie authentisch der Film wirklich ist und wie gut Bruno Ganz die Rolle dieses fröhlichen, liebenswerten, sehr reflektierten Intellektuellen, der sich der Spiritualität geöffnet hat, spielt.
Laufzeit Hauptzeit ca. 94 Minuten
Laufzeit Bonusmaterial ca. 100 Minuten
Sprache: Deutsch
Sehr empfehlenswert.
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