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Rezension:Mein Stück vom Kuchen (DVD)

Diese französische schwarze Komödie von Cédric Klapisch zeichnet sich durch ein erstaunliches Handlungstempo aus. Sie arbeitet mit Klischees ohne dabei kitschig zu werden, besticht durch ihren raschen Bilderwechsel, der selbst dann, wenn man den Ton abstellt, alsbald verdeutlicht, dass es sich um einen sozialkritischen Streifen handelt und erfreut durch spitzzüngige, zum Teil sehr witzige Dialoge.


Meine anfängliche Befürchtung, es mit einer Art Kopie der "Pretty Woman"-Story zu tun zu haben, auch wenn die Protagonistin Karin Viard nicht den Liebreiz von Julia Roberts hat, erwies sich gottlob als nicht richtig, wie das Ende des Films zeigt....


Worum geht es? Die in Dünkirchen lebende betont resiliente France (Karin Viard) wird wie alle ihre Kollegen arbeitslos, weil der abzockerische Börsenspekulant Steve (Gilles Lellourche) diese Firma, um es in seinen Worten auszudrücken, "platt gemacht" hat.

France ist alleinerziehende Mutter von drei Kindern und trotz ihres Schicksals enorm hilfsbereit. Indem sie sich für die Kinder anderer entlassener Erwerbstätiger während der Zeit ihrer Arbeitslosigkeit engagiert, versucht sie bewusst nicht an ihre eigenen Sorgen zu denken, um nicht mit dem Schicksal hadern zu müssen.

Da France in Dünkirchen keine Chance sieht, eine Arbeitsstelle zu bekommen, versucht sie in Paris ihr Glück und erhält bei Steve, der bislang in den USA tätig war und für seine Firma nun in Paris agiert, eine Stelle als Haushälterin. France weiß nicht, wer ihr Arbeitgeber ist, genauer sie weiß nicht, dass Steve für die Schließung der Firma in Dünkirchen verantwortlich ist und lernt ihn deshalb unbefangen kennen. France ist frei von Sozialneid.


Die Welt, die France in Steves Umfeld erlebt, ist jene des schnellen Geldes, der Abgebrühtheit, der Gesellschaftsprostituierten. Geld macht fast alle gefügig...

France nimmt all dies zur Kenntnis, ohne sich große kritische Gedanken zu machen und freut sich, dass es ihrer Familie aufgrund des Jobs materiell besser geht. Sie arrangiert sich.

Zwischen France und Steve entsteht sogar, wie es zunächst scheint, eine Art freundschaftliche Nähe. Doch diese erweist sich letztlich als Illusion, denn Steve ist ein Egoist, der Menschen immer nur für seine Zwecke nutzt und zu keiner menschlichen Regung fähig ist...

Welche Folgen das hat, macht der Schluss der Films deutlich, der mich berührt zurückließ.

Dass gerade Dünkirchen als Ort des "Plattmachens" einer französischen Firma seitens einer New Yorker Brokerfirma gewählt wurde, ist fast schon makaber. Diente die Invasion von Dünkirchen 1944 der Rettung Frankreichs, bezweckt sie im Produktionsjahr 2011 zumindest im Film das Gegenteil....

Die Bild- und Tonqualität sind bestens.

Laufzeit 105 Minuten, Sprache: Deutsch
Empfehlenswert.
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