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Rezension:Der Duft von Lavendel (DVD)

Den vorliegenden Film von Charles Dance werde ich mir gewiss mehrfach ansehen, denn er ist Balsam fürs Auge aber auch für die Seele, aufgrund der vielschichtigen Subtilität, die er anzubieten hat. Die schönen Bilder der gezeigten südenglischen Landschaft sind ein Hochgenuss. Die Filmhandlung spielt in Cornwell in den 1930er Jahren. Die beiden älteren, alleinstehenden, leicht verschrobenen, wohl auch ein wenig gelangweilten Schwestern Ursula und Janet Widdington ( Judi Dench und Maggi Smith) bewohnen ein Haus an der Küste Cornwells, unweit von einem kleinen Fischerdorf. Versorgt werden sie von ihrer recht bodenständigen Haushälterin.

Eines Tages finden sie einen vom Meer angespülten, ohnmächtigen, jungen Mann am Ufer. Es handelt sich dabei um den schiffbrüchigen Polen Andrzey (Daniel Brühl). Ihn lassen sie durch einen Arzt in ihr Haus bringen und kümmern sich fortan rührend um seine Genesung. Sein Bein ist gebrochen. Eine Weile ist er bewegungsunfähig. Obgleich die Ladies viele Jahrzehnte älter sind als Andrzey, entwickeln sie zarte Gefühle und diffuse Sehnsüchte gegenüber dem jungen Mann. Besonders Ursula ist verliebt wie ein junges Mädchen.
Natürlich zeigen sie ihm ihre tatsächlichen Gefühle nicht, sondern bemuttern Andrzey stattdessen.
Ursula und Janet bringen dem Polen die englische Sprache bei, kleiden ihn neu ein und beschaffen für ihn, nachdem ihnen klar wird, dass er Musik liebt, eine Geige. Andrzey ist ein besonders talentierter Geiger, der durch seine Musik nicht nur die Herzen der beiden Frauen, sondern aller Dorfbewohnern für sich gewinnt.
Die bildschschöne, junge, russische Malerin Olga (Natascha Mc Elhone) sorgt alsbald für Aufregung.

Sie wird für Andrzeys musikalischer Weiterentwicklung entscheidende Türen öffnen. Man beobachtet sie mit Argusaugen, weil man vermutet, dass sie im Hinblick auf den jungen Mann ganz andere Absichten verfolgt...

Angedeutet werden die kleinen Eifersüchteleien der beiden Schwestern untereinander, aber auch der Ladies gegenüber Olga. Diese Eifersüchteleinen sind allerdings stets nur von kurzer Dauer, weil letztlich die positiven Gefühle füreinander überwiegen. Diese Gegebenheit macht den Streifen so liebenwert. Es sind sehr leise, betont unaufdringliche Gefühle und Sehnsüchte, die diesen Film, fast wie ein Windhauch, durchziehen. Diese Emotionen korrespondieren mit den sehr angenehmen Pastelltönen der Kleidung der Schauspieler und des Ambientes im Wohnhaus. Die pittoreske Landschaft , der Himmel, der sich im Meer spiegelt, das saftige Grün der Wiesen, auch die vielen blassrosafarbenen Blumen im Garten drücken die Grundstimmung dieses Films aus, die übrigens in den wunderbaren Geigenklängen ihren Höhepunkt findet.

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